Ukemi waza - Falltechniken

Mae ukemi

vorwärts Fallen

Das Fallen nach vorne, im japanischen Kampfsport als Mae ukemi bezeichnet, wird im Judosport weniger eingesetzt, da Wurftechniken nach hinten bzw. zur Seite erfolgen. Das Vorwärtsfallen ist mehr dem Ju jutsu zu zuordnen. Allerdings kann es auch im Judowettkampf vom Vorteil sein, um bei einer überraschenden Wurftechnik des Gegners Ippon zu vermeiden. Hier dreht sich der Geworfene während des Fallens (Nage), sodass er letztendlich mit der Körpervorderseite auf die Matte fällt. Im Training wir Mae ukemi in erster Linie eingesetzt um die natürliche Hemmschwelle vor dem Fallen abzubauen und um Körperspannung zu trainieren. Mae ukemi gehört in die Gruppe des „harten Fallens“.

Ausführung:

Man fällt aus dem aufrechten Stand gerade nach vorne. Hier ist auf eine starke Körperspannung zu achten, der Oberkörper darf nicht nach vorne abknicken. Der gesamte gerade Körper kommt gleichzeitig auf der Matte auf. Kurz vor dem Bodenkontakt, wird der Kopf nach links oder rechts gedreht und etwas angehoben, um nicht mit dem Gesicht (Nase) auf den Boden zu schlagen. Beide Arme sind angehoben, sodass sich die Daumen auf Ohrenhöhe befinden, um mit beiden angewinkelten Armen abzuschlagen; ein Abstützen mit den Händen ist unbedingt zu vermeiden, da die Handgelenke und Ellenbogen verletzt werden können.

Anfänger und junge Judoka können diese Fallübung auch in der Form durchführen, dass sie sich zunächst aus dem Stand auf die Knie fallen lassen und dann Mae ukemi aus dem Kniestand durchführen. Im weiteren Verlauf des Trainings kann der fortgeschrittene Judoka diese Art des Fallens aus dem Sprung ausführen.

Vorkommende Fehler:

Oberkörper knickt ab (Verletzungsgefahr für die Wirbelsäule)
Unter- und Oberarme treffen nicht gleichzeitig auf (Verletzungsgefahr im Bereich der Schultergelenke und Ellbogen)
Kopf dreht nicht zur Seite, somit schlägt die Nase auf (Verletzungsgefahr für das Nasenbein und den Kopf)
Arme sind nicht angewinkelt sondern nach vorne gestreckt (Verletzungsgefahr für die Schultergelenke)