Die Judoprinzipien
Sei ryoku zen yo (technische Prinzip)
Das erste Prinzip umschreibt, die Ausführung der Judotechniken, sowie das Verhalten der Judoka im Kampf. Es kann mit "Bester Einsatz von Geist und Körper" oder "Bester Einsatz der vorhandenen Kräfte" umschrieben werden und will zum Ausdruckbringen, dass reiner physischer Krafteinsatz keinen entscheidenden Vorteil bringt.
Mit diesem Prinzip will Jigoro Kano den Begriff Ju (sanft, nachgeben, geschmeidig) des Wortes Judo näher charakterisieren. Die Idee des „Siegens durch Nachgeben“, sowohl als körperliche Eigenschaft als auch als geistig-emotionale Einstellung spiegelt sich in diesem Prinzip deutlich wieder.
In der Ausführung des Judo, sowohl beim Üben wie auch im Kampf, können folgende theoretisch-taktischen Grundsätze diesem Prinzip zugeordnet werden:
- Ausnutzen der Bewegungen von UKE und TORI´s eigener Schwung
- Anwenden der physikalischen Hebelgesetze
- Brechen des Gleichgewichts (Kuzushi)
- TORI´s Gewicht wird mehr eingesetzt als seine Körperkraft
- bei aggressiven Handlungen von UKE behält TORI die Übersicht
- TORI beobachtet UKE und nutzt dessen Schwachpunkte
- TORI setzt seine eigenen Stärken gegen die Schwächen von UKE ein
